Rassemerkmale weiß-schwarzcolumbia

HAHN und HENNE weitgehend übereinstimmend gezeichnet.

Hauptfarbe silberweiß. Kopf und Bart weiß; Halsbehang mit breiten, tief schwarzen, grün glänzenden Schaftstrichen mit silberweißem Saum.

Auf Kragenschluss wird kein Wert gelegt.

Handschwingen überwiegend schwarz mit weißem Außenrand.

Armschwingen innen schwarz, außen weiß, sodass der zusammengelegte Flügel weiß erscheint.

Schwanz schwarz mit grünlichem Glanz.

Kleine Sichelfedern des Hahnes und Schwanzdeckfedern der Henne weiß gesäumt.

Weiße Säumung der Hauptsicheln bzw. der großen Schwanzdeckfedern gestattet.

Untergefieder hellgrau.


Grobe Fehler

Gezeichneter Bart, weiße Steuerfedern; stark gelber Anflug.


Gewichte: Hahn 3 - 4 kg, Henne 2,5 - 3,25 kg.

Bruteier-Mindestgewicht: 55 g.

Schalenfarbe der Eier: hellbraun bis braun.

Ringgrößen: Hahn 24, Henne 22.

 

Obwohl es die Farbe weiß-schwarzcolumbia schon immer gab, spielte sie von jeher in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle, so dass sie irgendwann fast von der Bildfläche verschwunden war. Erst durch Verpaarung von sehr hellen lachsfarbigen Hennen mit Sussex- und Sundheimerhähnen, hat man die Farbe wieder zurückgebracht. Später kreuzte man wieder gute Sussex- und Mechelnerhennen in die mittlerweile hellen Lachshühner ein, um Figur und Farbe zu verbessern.

In England wird dieser Farbschlag unter dem Namen "Ermine" (zu Deutsch: Hermelin) gezüchtet.

Das Erbe der lachsfarbigen Lachshühner tritt aber immer noch gelegentlich in Erscheinung in Form eines leichten lachsfarbigen Anflugs auf den Decken der Hennen, vor allem im 2. Jahr nach der Mauser. Auch kommt es vor, dass helle Hähne dann Lachsfarbe in den Decken zeigen.

Oftmals sind die weiß-schwarzcolumbiafarbigen Lachshühner auch noch sehr unsauber in der Farbe, das sie ihre Farbreserve nicht aus dem blauen Untergefieder wie die lachsfarbige Farbvariante ziehen, sondern sie z.B. in einer Sprenkelung des Sattelgefieders bei den Hähnen, mit sich tragen. Gelber Anflug resultiert aus dem Einlagern von Farbstoffen (Carotinoiden) aus dem Futter in die weißen Federn. Zu verhindern ist dieses nur durch carotinoidfreies Futter (keine Karotten, Mais etc. wie z.B. weiße-Hähne-Pellets von Garvo (R)), oder durch Selektion der Zuchttiere, so dass nur mit Tieren gezüchtet wird, die diese Fähigkeit, Carotinoide in die weissen Federn einzulagern, nicht haben.

Am Anfang der Zucht war auch die 5-zehigkeite ein Problem, viele Küken hatten nur 4 oder sogar 6 Zehen,  mittlerweile hat sich die 5-zehigkeit in unserer Linie aber gefestigt.

Auch der Bart ist nicht immer üppig, und auch die Kehllappen sind nicht immer vollständig supprimiert. Und letztendlich ist auch die Form des Rahmens noch nicht mit der der lachsfarbigen zu vergleichen.

Im Laufe der Zuchtarbeit hat sich gezeigt, dass die Einkreuzung von Sundheimern nicht zu empfehlen ist, da es durch die unterschiedlichen Schnabelformen der Sundheimer und Dt. Lachshühner bei den Küken aus solchen Verpaarungen zu vielen missgebildeten Schnäbeln, wie Kreuzschnäbeln oder Papageienschnäbeln kommt, oder der Ober- und der Unterschnabel nicht schließen und einen Spalt aufweisen. Das Einkreuzen von Sussex hingegen gestaltet sich problemlos in Bezug auf die Schnabelform, vor allem Hennen mit kleinen Kehllappen und kleinem Kamm sowie einer guten Farbe sind zu bevorzugen, denn sie bringen die Zucht schnell voran, da sich die 5-zehigkeit dominant vererbt und relativ schnell festigt.

Alles in allem liegt noch viel Zuchtarbeit vor den Züchtern dieser wunderschönen und sehr besonderen Farbvariante. Umso erfreulicher ist es, wenn man unter seiner Nachzucht auch schon Tiere findet, die dem Standard recht nahe kommen. Es ist der Lohn eines harten Jahres Arbeit und die Grundlage für die weitere Zucht.