Nichtinfektiöse Krankheiten

Kammerfrierung

Während Kälte den Hühnern im allgemeinen nichts anhaben kann, so ist vor allem bei den Hähnen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt der Kamm (und bei entsprechenden Rassen auch die Kehllappen) extrem gefährdet.

Kommt auch noch Feuchtigkeit z.B. durch die Atemluft oder Ausscheidungen hinzu, so kann es zu Kammerfrierungen kommen.

Diese äußern sich darin, dass der Kamm oder einzelne Kammzacken zunächst blass und dann blau werden. Danach stirbt das Gewebe ab, und es wird schwarz. Es entsteht eine Wunde wie bei einer Verbrennung, die bei Keimbesiedelung auch eitrig werden kann. Die betroffenen Kammzacken fallen dann im Laufe des Heilungsprozesses ab. 

Die Behauptung, ein Hahn mit Kammerfrierungen könne nicht mehr treten / befruchten ist schlichtweg falsch, und entbehrt jeglicher sachlichen Grundlage.

Prophylaxe: einer Kammerfrierung kann man durch Einfetten des Kammes mit Vaseline vorbeugen. Es ist jedoch darauf zu achten, nur Vaseline zu verwenden, da diese wasserfrei ist.  Eine wasserhaltige Creme / Emulsion, würde eben gerade zu einer Kammerfrierung führen.

Legenot / Legedarmvorfall / Kloakenvorfall

Während Legedarmvorfall / Legenot ausschließlich Hennen betrifft, so gibt es synonym dazu den Kloakenvorfall beim Hahn.

 

Legenot

Ursachen: doppeldottrige oder übergroße Eier, Tumore im Bereich der Eileiter oder ein zerbrochenes Ei im Legeapparat durch falsches Anfassen einer Henne können der Auslöser der Legenot sein. Vitamin- und Mineralstoffmangel, Kälte, zu häufige Eiablage und Übergewicht. Legenot betrifft in den meisten Fällen Junghennen, die zu große Eier oder dünnschalige Eier legen.

Symptome: scheiternde Legeversuche gekennzeichnet durch starkes Pressen, erschwerte Atmung, Lautäußerungen, Nervosität, Unruhe, häufiges Wechseln des Sitzplatzes (Nest), stark gespreizte Beinen, später totale Entkräftung.

Therapie: da eine Nichtbehandlung zum Tod des Tieres führt, muss das Ei mechanisch entfernt werden, z.B. durch (Speise-)Öleinlauf im Legedarm, sanftes Massieren des Bauches, oder mechanisches Zerstören und Entfernen des Eies und aller Eischalenreste. Wenn alle Therapieversuche erfolglos verlaufen, ist umgehend ein Tierarzt hinzuzuziehen.

 

Legedarmvorfall

Unter Legedarmvorfall verteht man das Heraustreten des Legedarms aus der Kloake / Ausstülpung des Legedarms. Meistens ist das Gefieder um den After kotverschmutzt und riecht stark nach Urin. Der Legedarm besteht aus Schleimhaut, ist transparent oder hat eine dunkelrote Farbe. 

Die Hauptursache eines Legedarmvorfalles ist das Legen von doppeldottrigen oder übergroße Eiern oder auch nur einem übergroßen Ei. Durch das Herauspressen des übergroßen Eies wird der Legedarm mit herausgedrückt. Bleibt das Ei dabei im Legedarm stecken, erscheint der Legedarm transparent. Das Ei muss dann mechanisch zerstört und dann entfernt werden. In keinem Fall ist dabei der Legedarm zu verletzen. Weitere Ursachen für den Legedarmvorfall sind ein Überangebot an Calcium, stark proteinreiches Futter (Getreide, Mehlwürmer, Garnelen etc.) sowie ständiges Treten durch den Hahn - all das führt zu einer übermäßigen Anregung der Legetätigkeit.

Neben der Gefahr der Verletzung oder Infektion des Legedarmes, ist die Gefahr des Kannibalismus durch Artgenossen, die den ganzen Legedarm herausziehen können, was den Tod der Henne zur Folge hat.

Therapie: Reinigung der Kloake mit lauwarmem Wasser, Spülung mit einer antiseptischen Lösung (z.B. Betaisodona­®), vorsichtiges Reponieren (zurückschieben in die Normallage) des Legedarmes mit einem Finger (Einweghandschuhe!). Legt die Henne weiter, muss der Legedarm u.U. öfter reponiert werden, daher ist es anzustreben, die Legetätigkeit zu unterbrechen. Dazu versucht man, die Henne künstlich durch Lichtentzug (dunkler Stall), Futterentzug und Umsetzen in einen Käfig in die Mauser zu bringen, damit der gereizte, entzündete Legedarm die Möglichkeit hat, sich zu regenerieren.

 

Kloakenvorfall

Beim Kloakenvorfall beim Hahn wird die Kloake reponiert, und der Kloakenbereich mit Paraffinöl oder einer antiseptischen Salbe eingerieben. Evt. wird die Kloakenöffnung durch Setzen einer Einzelknopfnaht vorübergehend ein wenig verengt.

Ursache beim Kloakenvorfall des Hahnes können starkes Pressen durch Darmerkrankungen wie Durchfall oder eine Bindegewebsschwäche sein.

Kropfverstopfung / Kropfentzündung

Der Kropf (Ingluvies) beim Huhn ist eine einfach angelegte rechtsseitige Aussackung der Speiseröhre am Hals, unmittelbar vor dem Brusteingang, der als temporärer Nahrungsspeicher fungiert, dem Vorquellen und Einweichen der eingespeichelten Nahrung dient und beachtliche Ausmaße erreichen kann. Die Schleimhaut des Kropfes enstpricht der der Speiseröhre, und enthält im Bereich der Kropfstrasse Drüsen, Verdauungsvorgänge finden hier nicht statt. Durch starke Kontraktionen der Kropfmuskulatur gelangt das Futter vom Kropf in den Magen.

Eine Kropfentzündung (Ingluvitis) ist ein relativ häufiges Krankheitsbild, das selten durch Bakterien, häufiger durch Hefen oder Trichomonaden verursacht wird. Bakterielle und Hefepilz bedingte Kropfentzündungen entstehen zumeist sekundär infolge von Schleimhautverletzungen durch Futterteile oder künstliche Ernährung.

Eine Kropfverstopfung (Obstipatio ingluvies, Obstructio ingluvies, Impacted Crop), auch harter Kropf genannt,  entsteht in den meisten Fällen durch schwer verdauliches, trockenes, sperriges oder zur Verfilzung neigendes Futter wie Stroh, Heu, Mais, Erbsen, lange Grashalme, Strohhalme, oder Unverdauliches wie Nägel, Nadeln, Draht, Keramikscherben, Glasscherben, Blätter, Holzspäne, Zweige, Sand, Bindfäden, Wolle, Plastik oder andere Fremdkörper. Es bilden sich unauflösliche Ballen, die den Kropf nicht mehr passieren können.

Da das Huhn Hunger hat, frisst es immer weiter, der Kropf füllt sich immer mehr, und das Huhn verhungert sozusagen bei vollem Kropf. Zu einem späteren Zeitpunkt der Erkrankung kann das Tier nur noch schwer und angestrengt atmen, durch Fäulnisprozesse entsteht ein übler Geruch aus dem Schnabel.

Während in leichten Fällen das Massieren des Kropfes helfen kann, kann in schweren Fällen nur eine Kropfoperation (Kropfschnitt) das Leben des Tieres retten.

Komplikationen der Kropfverstopfung: Überdehnung der Muskulatur, Dilatation (Erweiterung) des Kropfes bis hin zur Ruptur (Zerreißen) der Kropfwand, Septikämie (Gesamtinfektion des Organismus verursacht durch durch Bakterien oder Toxine im Blut) und Schluckpneumonie (Lungenentzündung durch Eindringen von Nahrung in die Lungen).

Auch die Marek´sche Krankheit kann Kropfverstopfung auslösen.

Ballenabszess

(Plantar Pododermatitis, Bumble foot)

Der Ballenabszeß ist eine Infektion, die auf der Unterseite der Füße und manchmal zwischen den Zehen von Hühnern auftritt. Unbehandelt können schwere Fälle tödlich verlaufen, da sich die Infektion auf andere Gewebe und Strukturen, wie Bänder, Sehen und Knochen, oder im schlimmsten Fall, systemisch auf den gesamten Organismus ausbreiten kann.

Ursachen: 

der Ballenabszess kann durch einen Schnitt, Kratzer oder eine Verletzung (Splitter) der Fußsohle entstehen, durch unebenen Boden (Kieselsteinchen), absplittertende Sitzstangen oder wiederholte, harte Landungen aus großer Höhe oder durch schmutzige Einstreu (Holzspäne) verursacht werden. Die beeinträchtigte Haut dient als Eintrittspforte für Bakterien (z.B. Staphylokokken), die dann zu einem eitrigen Abszess führen können. Eine weniger häufige Ursache von Ballenabszessen ist ein Vitamin-A-Mangel. Eine nicht rechtzeitige Behandlung kann zu einer Ausbreitung der Infektion auf den Knochen und die Sehnen und sogar zum Tod führen.

Erkennung:

zur frühzeitigen Erkennung wird eine regelmäßige Inspektion der Füße empfohlen. Die häufigsten Symptome eines Ballenabszesses sind Hinken oder Lahmheit, Rötung, Schwellung, Schorf (schwarz) oder eine Läsion.

Vorbeugung:

nicht-splitternde Sitzstangen in einer max. Höhe von 50 cm, regelmäßiger Wechsel der Einstreu, kein scharfkantiger Kies im Auslauf, eine gute, ausgewogene Ernährung mit Pellets, Körnern, frischem Obst und Gemüse, Mineralstoffen und Vitaminen.

Behandlung:

der betroffene Fuß sollte in lauwarmem Wasser mit Betaisodona-Lösung® gebadet werden, danach muss der Abszess komplett ausgeräumt werden. Im Inneren des Abszesses befindet sich ein "Kern" aus festem Eiter, der unbedingt entfernt werden muss. Dazu sollte das Tier in ein Tuch gewickelt werden, so dass es nichts sieht, aber dennoch Luft zum Atmen bekommt. Das tote und infizierte Gewebe muss komplett entfernt werden. Danach muss die Wunde mit Betaisodona-Lösung® o.ä. gespült werden. Danach kommt eine antiseptische Salbe (z.B. Betaisodona-Salbe®) auf die Wunde, jedoch niemals eine Salbe mit einem Lokalanästhetikum, wie z.B. Benzocain, Lidocain o.ä. da diese für Hühner giftig sind, und zum Tod führen können!!! Im Abschluss wird die Wunde mit einer beschichteten Gaze, z.B. mit Oleo-Tüll® (Oleo-Tüll ist ein steriler, weitmaschiger Gittertüll aus unterschiedlich stark gedrillter Baumwolle, imprägniert mit sterilem Kohlenwasserstoffgel / White Soft Paraffin BP) oder Sofra-Tüll® (Sofra-Tüll ist eine sterile, weitmaschige Verbandsgaze aus Baumwolle, imprägniert mit weißem Vaselin und Wollwachs) bedeckt, damit die Wunde nicht mit dem Verband verklebt. Verbunden wird der Fuß mit einer elastischen Mullbinde, danach mit Polsterwatte abgepolstert, und zum Schluss gegen Schmutz und Umwelteinflüsse mit Vetrap® einbandagiert. Verbandwechsel nach 1 Woche.

 

Bei jeglichen Anzeichen einer Infektion (Rötung, Schwellung, fauliger Geruch) ist ein Tierarzt aufzusuchen, und eine Behandlung mit Antibiotika unumgänglich.

Schnabelbruch

Ein Schnabel kann brechen (bevorzugt der Oberschnabel), wenn ein Huhn mit dem Schnabel zu feste auf etwas hartes pickt, auf den Schnabel fällt, mit dem Schnabel unter etwas springt, oder beim Versuch, sich mit dem Schnabel an etwas festzuhalten, abrutscht, und mit dem Schnabel dabei aufschlägt.

Der Schnabel besteht aus Horn und ist relativ spröde und unflexibel. Im Schnabel befindet sich jedoch Schleimhaut und Gewebe, so dass es beim Schnabelbruch zu einer Blutung und auch zu einer Infektion kommen kann.

Ein gebrochener Schnabel bereitet Probleme bei der Futteraufnahme und beim Tretakt, verheilt durch neugebildetes Horn und Gewebe jedoch relativ schnell. Nach einem Schnabelbruch kann der verheilte Schnabel später schief stehen, oder in seiner Form verändert sein.

Therapie: weiches Futter anbieten, evt. Zwangsernährung (vorsichtig!!!), Antibiotika bei Anzeichen einer Infektion (Schwellungen im Gesichtsbereich)

Geplatzter Luftsack

Die Luftsäcke (Sacci pneumatici) beim Huhn sind dünnwandige Anhänge der Lunge, die wie Blasebälge die Luft durch die Lunge führen. In ihnen findet jedoch kein Gasaustausch statt. Es handelt sich um hauchdünne Säcke mit einer durchsichtigen Wand. Neben ihrer Funktion als "Motor der Atmung" sind sie auch an der Stimmbildung beteiligt. Die dritte wichtige Funktion der Luftsäcke ist die Beteiligung an der Thermoregulation durch die Wärmeabgabe über Verdunstung.

Die Luftsäcke werden während der Entwicklung bereits sehr früh im Embryo angelegt. Sie entstehen am 5. und 6. Embryonaltag, gleichzeitig mit der Entwicklung der Lungen, aber vor der Bildung der Sekundärbronchien. Am 10. Tag sind die Luftsäcke bereits vollständig entwickelt und zeigen danach nur noch ein Größenwachstum.

Embryonal werden sechs paarige Luftsäcke angelegt, von denen zwei Paare in der weiteren Entwicklung zum einheitlichen Schlüsselbeinluftsack verschmelzen.

Die Atmung der Hühner unterscheidet sich grundsätzlich von der der Säugetiere. Zwar gibt es auch hier Muskeln für die Inspiration (Einatmung) und Expiration (Ausatmung), sie wirken aber nicht direkt auf die Lungen, da diese bei Hühnern unbeweglich im Brustkorb eingewachsen sind und keine Volumenänderung ausführen können. Ein Zwerchfell ist bei Hühnern ebenfalls nicht ausgebildet.

Die wichtigsten Inspirationsmuskeln sind die Rippenanhangsmuskeln (Musculi appendicocostales). Ihre Kontraktion führt zu einer Erweiterung des Brustkorbs. Auch die Abwärtsbewegung des Brustbeins trägt maßgeblich zu diesem Prozess bei. Dies führt zu einem Unterdruck in der Bauchhöhle und damit zu einer Erweiterung der Luftsäcke, wodurch Luft durch die Lunge hindurch angesaugt wird. Die wichtigsten Expirationsmuskeln sind die Bauchmuskeln, die die Bauchhöhle verengen und damit die Luft aus den Luftsäcken verdrängen.

Achtung: beim Festhalten von Hühnern ist die komplexe Atemmechanik zu beachten. Beim "in-die-Hand-nehmen" ist darauf zu achten, dass der Brustkorn nicht zu stark in seiner Bewegung eingeschränkt wird. Legt man Hühner auf den Rücken, so behindert die Last der übrigen Organe die Entfaltung der Bauchluftsäcke und die Schwerkraft des Brustmuskels die des Brustbeins, so dass es schnell zu Atemnot oder gar zu einer Erstickung kommen kann. 

Nun kann es dazu kommen, dass durch versch. Ursachen ein oder auch mehrere Luftsäcke platzen können. Da die Haut beim Huhn nicht mit dem Muskel verwachsen ist, sammelt sich die Luft unter der Haut an, und behindert durch den zunehmenden Druck die Atmung.

Vor einigen Jahren hatten wir einen solchen Fall. Eine weiße Junghenne hatte einen vermeintlich völlig aufgedunsenen Bauch. Am nächsten Tag stand sie wie eine Kröpfertaube, die sich aufgeblasen hat. Es sammelte sich auch Luft unter der Kopfhaut, so dass der Kopf überdimensional groß erschien wie ein Turban.

 

Therapie: die Haut wurde nach der Desinfektion mit einem Hautdesinfiziens mit einer dicken, sterilen Kanüle an zwei Stellen punktiert, und die Luft entwich mit einem zischenden Geräusch. Es musste kein zweites Mal nachpunktiert werden, direkt nach der Punktion zeigte die Henne wieder ein völlig normales Verhalten und entwickelte sich auch völlig normal. Die Löcher, die beim Punktieren in der Haut entstehen, verschließen sich - genau wie beim Menschen nach einer Blutentnahme - innerhalb kürzester Zeit, und bedürfen keiner Nachsorge.

Gicht

(Syn. Arthritis Urica, Uricopathie, Uremic Poisoning, Gout)

 

Gicht kann bei Hühnern in jedem Lebensalter auftreten, wenngleich diese Geflügelerkrankung gehäuft bei älteren Tieren vorkommt.

Während die Eingeweidegicht bei Eintagsküken auf eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit von unter 60 % in der Vorbrut, also auf eine fehlerhafte Bruttechnik zurückzuführen ist, ist die Ursache bei älteren Tieren immer eine Niereninsuffiziens mit erhöhten Blutharnsäurespiegeln.

Diese Niereninsuffizeins wird ausgelöst durch Vitamin A-Mangel, oder eine unzureichende Fähigkeit des Körpers, Vitamin A zu verwerten, massive Überdosierungen von Mineralstoffen oder dem Eiweissbaustein Lysin-Hydrochlorid, oder durch eine Intoxikation mit Mykotoxinen (Schimmelpilzgiften) durch feuchtes, schimmeliges Futter, feuchte Einstreu, oder sich zersetzendes organisches Material auf Komposthaufen.

Wassermangel kann ebenfalls eine Niereninsuffiziens begünstigen.

Auch eine Niereninsuffiziens als Folge einer bakteriellen oder viralen Infektion der Nieren kann zur Gicht führen.

Während man früher einen zu hohen Proteingehalt des Futter als Ursache vermutete, weiß man heute, dass dieser die Erkrankung zwar begünstigen kann, aber nicht als Auslöser anzusehen ist.

Jedoch ist die Kombination aus Vitamin A Mangel und Eiweißüberladung bei gleichzeitigem Wassermangel begünstigend für diese Stoffwechselerkrankung, bei der ein Überschuss an Harnsäure im Körper entsteht.

Dabei unterscheidet man zwei Arten von Gicht:

die Gelenkgicht als äußere Gicht, und die Eingeweidegicht als innere Gicht.

Der Überschuss an Harnsäure kann nicht ausgeschieden werden, und lagert sich in Form von Uratkristallen, den Salzen der Harnsäure, in den Gelenken, als mit einer krümeligen Masse gefüllte Gichtknoten ab, oder auf den inneren Organen als mehltauähnliche, feinkörnige Beläge. Dabei sind die Nieren stets geschwollen, und die verdickten Harnleiter prall gefüllt.

Die Tiere zeigen symptomatisch eine vermehrte Wasseraufnahme mit Durchfall in der Folge, sowie ein gestörtes Allgemeinbefinden. Bei der Gelenkgicht zeigen die Tiere Bewegungsstörungen mit warmen, weichen und schmerzhaften Schwellungen (Gichtknoten) an Gelenken, Sehnenscheiden und Schleimbeuteln, bevorzugt an Fußgelenken und Zehen, 

Die Diagnose erfolgt anhand der Harnsäurebestimmung im Blut beim lebenden Tier, oder anhand der Pathohistologie des toten Tieres.

Als Prophylaxe dient die richtige Bruttechnik mit ausreichender Luftfeuchtigkeit in der Vorbrut, sowie eine ausgewogene Fütterung der Tiere aller Alterstufen, mit einer adäquate Vitamin A Versorgung und viel Freilauf.

Die Therapie besteht aus einer vorübergehenden Senkung des Proteinanteils im Futter , Vitamin-A-Gaben, sowie Natriumbicarbonat (= Natriumhydrogencarbonat, Natron, NaHCO3) 10 g / l Trinkwasser über 10 Tage.