Das Gefieder

Beim ausgewachsenen Huhn unterscheidet man 3 Federarten

  • Konturfedern (Pennae conturae)
  • Flaum-/ Dunenfedern / Daunen (Plumae)
  • Haarfedern / Fadenfedern (Filiplumae)

Die flachen, geschlossenen, basal dunenartigen Konturfedern bilden die rassetypische äußere Gesamterscheinung des Tieres. Sie bestehen aus dem Kleingefieder (Deckgefieder) und dem Großgefieder (Schwingen, Steuerfedern / Schwanz, Behangfedern).

Auch der Hals- und Sattelbehang des Hahnes sowie der Bart zählt zu den Konturfedern.

Die Deckfedern (Tectrices) schützen das Huhn vor Wind und Regen.

Das Gefieder der Schwingen / Flügel wird in 3 Gruppen unterteilt:

  • kleine und mittlere Flügeldeckfedern, die den vorderen Teil des Flügels bedecken auf Schulter und Bug
  • große Flügeldeckfedern, sie bilden die sog. Binden
  • die Schwingen, von denen die 10-13 Handschwingen (Remiges primarii) bei geschlossenem Flügel verdeckt sind, und die 18 Armschwingen (Remiges secundarii) mit schwarzer Innenfahne und weißer Außenfahne, das weiße Flügeldreieck bildend.

Am Daumen (Digitus alulae) befinden sich 4 Eckfedern (Remiges alulares).

Zwischen Hand- und Armschwingen befindet sich die Axialfeder, die ein korrektes Anlegen des Flügel ermöglicht.

Fehlt die Axialfeder, entsteht eine Flügellücke und ein Sperrflügel, bei dem die Handschwingen seitlich abstehen.

Das Schwanzgefieder besteht aus 12 Steuerfedern, deren Basis durch Deckfedern bedeckt ist.

Die beim Huhn beidseits 6 Steuerfedern (Rectrices) stehen quer am zurückgebildeten Schwanzskelett.

Die Henne hat zwei große Schwanzdeckfedern (oft falsch als 'oberste Steuerfedern' bezeichnet), sowie beidseits je 6 Steuerfedern.

Der Hahn hat beidseits 3 Hauptsicheln, mehrere Nebensicheln, an die sich der Sattelbehang anschließt, sowie beidseits je 6 Steuerfedern.

Die schwarzen Konturfedern im Gefieder der Hähne werden zur Spule hin heller (grau bis weiß).

 

Die Flaumfedern, deren Äste und Strahlen nicht miteinander verhakt sind,  haben eine lockere Struktur, und dienen zusammen mit dem dunenartigen Teil der Konturfedern der Wärmeisolierung. Man sieht sie nur, wenn man das Deckgefieder anhebt. Zusammen bezeichnet man es als Untergefieder.

Typisch für die Lachshühner ist das blau-graue Untergefieder der lachsfarbigen Federn, die rahmweißen Federn haben ein weißes Untergefieder.

 

Die Haarfedern (Fadenfedern, Filoplumae), die über einen eigenen, reichlich innervierten Federfollikel verfügen, sind einer Konturfeder zugeordnet, und dienen der Propriozeption der Federstellung und melden Unordnung in der Lage der Konturfedern. Sie registrieren dabei vornehmlich die seitliche Auslenkungen der Konturfedern und zeigen Störungen im Gefieder an.

Sie bestehen aus einem langen, haardünnen, nackten Federschaft.

 

Lachshühner haben eine leichte Lauf- und Außenzehbefiederung, auch 'Rauhfüßigkeit' genannt.

Es handelt sich, genau wie beim Bart, um ein Rassemerkmal.

Der Aufbau der Feder (Konturfeder)

Die Feder besteht aus dem Federschaft (Rhachis) und der Federfahne (Vexillum).

Der untere, runde, hohle, in der Haut sitzende Teil des Federschafts nennt sich Spule (Calamus) , der flachere obere Teil des Federschafts heißt Kiel (Scapus).

Die Federfahne sitzt beidseitig am Federschaft und besteht aus Ästen und Strahlen, die durch feine Häkchen miteinander verbunden sind. Er unterteilt sich in die schmale Außenfahne (Vexillum exterior) und die breite Innenfahne (Vexillum interior).

Bei den Federn des Großgefieders (Schwungfedern des Flügels und Steuerfedern des Schwanzes) können die beiden Federfahnen unsymmetrisch ausgebildet sein.

Der untere Teil der Federfahne nennt sich Flaum, er ist dunenartig und nicht fest geschlossen.

Die Federn befinden sich nicht auf dem ganzen Körper, es gibt Federflure (Pterylae), das sind die Bezirke, auf denen Federn in Reihen angeordnet wachsen. Dazwischen befinden sich Bezirke, auf denen keine Federn wachsen, sie heißen Federraine (Apteriae).

Da die Federn sich überlappen, sind die federlosen Bezirke äußerlich nicht sichtbar.