Ein Huhn als Beute- und Fluchttier wird so lange wie möglich verbergen, dass es krank ist, um nicht von seinen Artgenossen aus der Gruppe ausgestoßen oder ausgemerzt zu werden, oder leichte Beute
eines Raubtieres zu werden.
Hat sich jedoch sein Gesundheitszustand aufgrund der fortschreitenden Erkrankung so weit verschlechtert, dass es seinen Zustand nicht mehr verbergen kann, kann man ein krankes Tier leicht
erkennen:
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ein krankes Huhn separiert sich und hält sich fern von anderen Hühnern
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es frisst und trinkt kaum noch oder gar nicht mehr oder steht nur noch an Futterstelle oder Tränke
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kranke Hühner picken im Futter oftmals nur herum, ohne wirklich zu fressen - Pseudofutteraufnahme, um vom schlechten
Gesundheitszustand abzulenken
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ein krankes Huhn steht ja nach Krankheit mit aufgeplustertem Gefieder oder hängenden Flügeln auch einfach nur
teilnahmslos herum
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das Gefieder kann glanzlos und struppig werden, die Augen trübe
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die Atmung kann man wahrnehmen oder sie ist deutlich erschwert, bis hin zu Atemgeräuschen wie ziehen, klagen, pfeifen,
rasseln oder die Atemfrequenz ist verändert (z.B. erhöht)
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bei einigen Erkrankungen tritt Ausfluss aus Augen, Ohren (Ohrmilbenbefall, Erkältung), Nase oder Schnabel aus, der
Ausfluss kann klar oder trüb sein, geruchlos oder übel riechend, u.U. kann man auch aus dem Schnabel einen unangenehmen Geruch wahrnehmen
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bei Durchfall ist das Gefieder hauptsächlich um die Kloake herum verschmutzt oder verklebt
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bei manchen Erkrankungen wie Histomonaden oder Kokzidien ist der Kot typisch verändert (weißer, schwefelgelber, grüner
oder blutiger Durchfall)
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Würmer auf dem Kotbrett und / oder Durchfall sind ein Indiz für starken Wurmbefall
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ein krankes Huhn zeigt zunehmende Schwäche mit dem Fortschreiten der Erkrankung
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ein Befall mit Ektoparasiten schwächt das Tier und kann weitere Erkrankungen nach sich ziehen
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ein stark mit Milben (nordische Vogelmilbe) befallenes Huhn riecht nach "nassem Hund" (Milbenkot)
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ein blasser Kamm ist oftmals ein Indiz für Milbenbefall und damit verbundener Anämie (Blutarmut)
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auch die rote Vogelmilbe, die das Tier nur nachts befällt, verursacht schwere Anämie!
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auch ein Tier in der Mauser zeigt einen reduzierten Allgemeinzustand und ist jetzt besonders anfällig für Krankheiten,
und bedarf daher einer besonderen Aufmerksamkeit und Pflege
Es ist immer wichtig, seine Tiere genauestens zu beobachten, Stallhygiene, sauberes Futter und Trinkwasser haben oberste Priorität.
Die alteingesessene Meinung, den Tieren mit Regenwürmern, Schnecken etc. etwas gutes zu tun ist ein Irrglaube: gerade Würmer und Schnecken übertragen gefürchtete Parasiten und Krankheiten, und
man sollte sie in keinem Fall an die Hühner verfüttern (auch wenn diese sie noch so gerne fressen)!
Ist das Huhn krank, ist IMMER ein Tierarzt zur Rate zu ziehen - möglichst ein Tierarzt, der sich in der Behandlung mit Geflügel auskennt.
Folgende Tierärzte sind auf die Behandlung von Geflügel spezialisiert:
Taubenklinik des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.
Dr. Ludger Kamphausen
Katernberger Str. 115
45327 Essen
Tel. 02 01 / 84 83 90
Dr. med. vet. Manfred Pöppel Tierarzt
Fachtierarzt für Geflügel
Drubbelstr. 2
33129 Dellbrück
Nordrhein-Westfalen
Tel. 0 52 50 / 9 86 80
Eine Bitte zum Schluss in eigener Sache:
Ich bin KEIN Tierarzt!
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich Ihnen deshalb weder weiterhelfen kann noch darf.
BITTE wenden Sie sich an den Tierarzt ihres Vertrauens, wenn Ihre Tiere krank sind.