Hühner sind sehr soziale Tiere, die in einer genau festgelegten Rangordnung, einer sozialen Hierarchie, leben. Sie entscheidet, wer die besten Schlafplätze bekommt, und wer zuerst fressen darf. Fast immer hat der Hahn innerhalb einer Gruppe die ranghöchste Position. In einer Hühnerherde ohne Hahn ist es zumeist eine erfahrene Althenne.
Die Rangordnung der Hühner ändert sich nur selten, was vor allem auf die Angst vor dem stärkeren Tier zurückzuführen ist. Man sieht dies deutlich bei Junghähnen. Erst relativ spät wagt es ein Junghahn, eine Althenne zu treten. Lebt in der Herde ein Althahn, wird der Junghahn von ihm sofort vertrieben. Ist der Junghahn nicht deutlich größer oder stärker als der Althahn, wird er nie die Position des Chefs einnehmen können.
Rangniedere Hennen lassen sich viel öfter vom Hahn treten als ranghohe.
Oft sieht man, wie ein Huhn ein anderes auf den Kopf pickt, oftmals nur als stilisiertes Verhalten, nur um ihm zu zeigen, dass es ranghöher ist. Daher stammt auch der Begriff 'Hackordnung'.
Das meiste 'Gehacke' findet auf den Schlafstangen statt. Auf den Stangen werden vor allem Junghühnern oder Neulinge gepickt, und es kann oft 15 Minuten dauern, bis jeder seinen Platz eingenommen hat.
Auf den Sitzstangen sitzen die Hühner in sehr engem Abstand zueinander, nur wenn die Stangen unterschiedlich hoch sind, sitzt der Hahn mit den ranghöchsten Hennen am besten (höchsten) Platz.
Wenn die Schlafplatzordnung geregelt ist, wird die Rangordnung für die Nacht aufgehoben.
Nur in ihrer vertrauten Gruppe fallen die Hühner in Schlaf. An fremden und bedrohlichen Orten können sie nicht einschlafen, oder erst, wenn die Müdigkeit übermächtig wird.
Erst bei Dunkelheit und vollkommener Ruhe schlafen die Hühner ein, um vom ersten Licht des neuen Tages wieder geweckt zu werden.