
Wertvolle und bewährte Tipps, wie man Marder, Fuchs, Greifvögel und Co. in Schach hält und seine Hühner effektiv schützt.
Hühner machen glücklich - zumindest meistens. Denn so beglückend und erfüllend die Haltung von Hühnern im eigenen Garten auch ist, kann es leider auch zu unerfreulichen Ereignissen kommen. Marder, Fuchs, Greif und Co. haben Hühner wortwörtlich zum fressen gern, und wenn eines oder sogar mehrere der eigenen Tiere einem Fressfeind zum Opfer gefallen sind, ist zumeist nicht nur die Herde traumatisiert, sondern auch der Körnergeber. Es existieren aber bewährte Methoden, die Hühnerschar vor derartigen Übergriffen zu schützen. Damit so etwas erst gar nicht passiert, heißt es, so gut wie möglich vorzusorgen und Stall, Voliere und Gehege von allen Seiten abzusichern.
Gefahr droht dabei sowohl vom Boden als auch aus der Luft, und ein einfacher Zaun bietet nur bedingt Schutz, denn Prädatoren wie Fuchs, Marder oder Waschbär überwinden Zäune ohne Probleme. Während Waschbär, Marder und auch das Wiesel problemlos den Zaun hochklettern, oder sich unter dem Zaun durchgraben, überwindet ein Fuchs sogar eine Zaunhöhe von 3 m oder mehr aus dem Stand mit einem Sprung. Dagegen hilft nur ein solides Fundament aus Beton unter dem Zaun und ein Stromführendes Geflügelnetz vor dem Zaun.
Die größte Gefahr droht vor allem bei Einbruch der Dämmerung und in der Nacht, wenn Stallfenster offen stehen oder nicht vergittert sind, und Marder, Fuchs und Co. durch das Fenster einsteigen. Im Blutrausch werden nicht nur einzelne Tiere getötet, wie bei einem Greifvogelangriff, sondern oftmals ganze Bestände in kürzester Zeit ausgelöscht. Je wilder die Hühner anfangen zu flattern, umso mehr wird der Jagdtrieb aktiviert, und endet erst, wenn Stille einkehrt.
Selbst Ratten, die sich von unten durch den Stallboden ins Innere nagen, können so manch einem Huhn gefährlich werden oder es sogar töten. Daher sollte der Schlafstall über Nacht nicht nur fest verschlossen, sondern auch gut gesichert sein. Eine Falle, in die gerade Anfänger gerne tappen, sind automatische Hühnerklappen mit Dämmerungssensor oder Zeitschaltuhr. Was sich zuerst einmal komfortabel anhört, um seine Mental Load zu verringern, vermittelt leider oft ein falsches Sicherheitsgefühl. Fährt die Hühnerklappe herunter, und die Hühner sind noch draußen, werden sie leichte Beute. Genau so schlimm ist es, wenn die Hühner zwar vollzählig im Stall sind, wenn der Schieber den Stall verschließt, aber der Fuchs sich auch im Stall aufhält. Dann sind die Hühner zusammen mit dem Raubtier gefangen, und können nicht flüchten. Wenn automatische Hühnerklappe, dann nur mit doppeltem Netz und Boden: eine Kamera, die sowohl Stall als auch Auslauf im Blick hat, so dass man auch aus der Ferne sicher gehen kann, dass sich alle Hühner, aber eben auch nur diese, im Stall befinden, wenn die Klappe den Stall verriegelt. Es gibt aber schon findige Füchse, die den Trick kennen, und die Klappe mit Schnauze und Pfoten hochschieben, um sich Zugang zum Stall zu verschaffen. Absolute Sicherheit bietet hier nur ein Schieber mit Schutzschiene oder ein Stalltür-Schlossriegel, der, von innen über der Klappe angebracht, diese fest sichert und verhindert, dass die Klappe von innen oder außen hochgeschoben werden kann. Dieser Riegel lässt sich jedoch nur von Hand bedienen.
Der zurückgekehrte Wolf, der vom Aussterben bedrohte Luchs und die streng geschützte Wildkatze gehören auch zu den potentiellen Jägern, die Hühner fressen, sie wird man jedoch eher selten in der Nähe der eigenen Hühner zu Gesicht bekommen.
Aus der Luft lauert den Hühnern primär tagsüber Gefahr durch den Habicht, der von einem Ansitz, wie einem Baum aus angreift. Jedoch können Sperber und selbst Krähen Küken und kleinen Zwerghühnern gefährlich werden. Besonders Küken kennen die Gefahren noch nicht, und werden schnell leichte Beute.
Daher sollten Küken die ersten Lebenswochen auch tagsüber ganz besonders geschützt werden, zum Beispiel durch einen sicheren Stall, und falls möglich, mit einer angrenzenden Voliere.
Vor Angriffen aus der Luft schützt nur ein stabiles Volieren- oder Greifvogelschutznetz, dass jedoch auch an den Seiten keine Schlupflöcher bieten darf, durch die der Greif hineinschlüpfen kann. Eine Plastikkrähe hilft nur für kurze Zeit als Abschreckung, denn schnell haben es die schlauen Jäger gelernt, dass es sich hierbei nur um eine Attrappe handelt. Mit Einbruch der Dämmerung jagen Greifvögel, mit Ausnahme von Eulen aber nicht mehr, und Hühner zählen nicht zum Beutespektrum von Eulen mit Ausnahme des sehr scheuen Uhus.
Alternative Schutzmöglichkeiten:
Ein Hahn nimmt seine Aufgabe als Beschützer seiner Hennen sehr ernst, warnt die Hühnerherde bei Gefahr und verteidigt sie notfalls auch mit seinem Leben. Ziegen haben sich als Bodyguards für Hühner vor der dem Luftgeschwader gut bewährt. Sind sie in der Nähe, wagt es kein Greifvogel, sich den Hühnern zu nähern. Auch Büsche und Sträucher dienen den Hühnern als Sichtschutz von oben, nebenbei bieten sie Schutz bei Regen, Hühner ruhen auch gerne darunter und können dabei gleichzeitig herrlich Staubbaden.
Bei einer Hühnerhaltung in der Stadt kann so etwas nicht passieren? Weit gefehlt!
Auch in einem dicht besiedelten Wohngebiet, ja selbst mitten in der Stadt kann man sich nicht sicher fühlen, und erst Recht nicht auf einen raubtiersicheren Stall und Auslauf verzichten. Wildtiere wie Fuchs, Marder und Waschbär sind Kulturfolger, haben sich an menschengemachte Lebensräume anpasst und sind mittlerweile selbst tagsüber in der Stadt anzutreffen.
Die natürlichen Feinde der Hühner
Spezies | Gefährdung | Regime der Schutzmaßnahmen | Zusätzliche Gefahren / Übertragung von Krankheiten auf Menschen und Tiere |
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