Mauser

Die Mauser ist eine kräftezehrende Zeit für das Huhn.

Mit Herbstbeginn, wenn die Tageslichtlänge abnimmt, und die Temperaturen sinken, setzt bei den Hühnern die Mauser ein. Dabei wird das Federkleid erneuert, um rechtzeitig zum Winterbeginn wieder ein intaktes und vor allem wärmendes Gefieder zu haben.

Während die Kükenmauser, der Federwechsel vom Flaumgefieder zur ersten Kükenfeder im Alter von ca. 6-8 Tagen, und die Jugendmauser im Alter von ca. 12 Wochen vonstatten geht, findet die erste richtige große Mauser erst im Alter von 12 Monaten statt.

 

Maßgeblichen Einfluss auf das Auslösen der Mauser haben die verkürzte Tageslichtlänge, die sinkenden Temperaturen und ihr Einfluss auf die Hormone der Hypophyse und das Schilddrüsenhormon Thyroxin.

Auch Wassermangel, Futterentzung und Stress können die Mauser auslösen, die sog. Stressmauser.

Diese kann sich entweder auf das gesamte Gefieder auswirken, oder auch nur auf bestimmte Körperregionen, wie z.B. die Halsmauser oder die Schwanzmauser. Sie ist aber zu unterscheiden von der regulären Mauser.

 

Bei der Mauser lockern sich die alten Federn nach und nach und werden abgeworfen, während neue Federn aus in der Lederhaut sitzenden Federpapillen entstehen. Dabei verlieren die Tiere ihre Federn zuerst an Kopf und Hals, danach am Rücken, an der Brust, am Bauch, an Flügeln und Schwanz.

Während einige Tiere nur wenige Federn über einen längeren Zeitraum verlieren, werfen andere Tiere innerhalb kürzester Zeit ihr komplettes Gefieder ab. Nicht jedes Tier mausert jedes Jahr gleich stark.

 

Wenn die neuen Federn sprießen, sind die zuerst noch weichen Federkiele, die die Haut durchbrechen, gut innerviert und stark durchblutet, es ist 'Leben' in der Feder. Diese Federkiele nennt man auch Blutkiele, und sie sind sehr empfindlich. Wird so ein Blutkiel verletzt oder bricht ab, kann es zu einer sehr starken Blutung kommen.

Es empfiehlt sich, einen verletzten Blutkiel möglichst schnell komplett mit einer Pinzette zu entfernen, um die Blutung zu stoppen, und somit möglichem Kannibalismus durch Artgenossen vorzubeugen.

Erst wenn die Feder ausgereift ist, wird der Kiel nicht mehr durchblutet. Wenn alle Federn erneuert und ausgereift sind, ist das Gefieder wieder intakt und erfüllt seine schützende Funktion.

Im allgemeinen ist die Mauser nach 4 - 8 Wochen abgeschlossen, allerdings gibt es rassetypisch große Unterschiede, und Rassen mit viel und fluffigem Gefieder mausern auch schon einmal 12 Wochen.

 

Mausernde Hühner sind besonders anfällig, auch  für Krankheiten. Sie zeigen sich oft matt, müde, lustlos und wenig aktiv. Daher sollte man die Tiere schonen, und jede Form von Stress vermeiden. Man sollte keine neuen Tiere in die Gruppe integrieren oder sie in einen anderen Stall verbringen.

 

Ein weiterer Effekt während der Mauser ist, dass der Kamm von Henne und Hahn weniger durchblutet und blass ist, und dass sich bei den Hennen der Abstand zwischen den Legehöckern verringert, sich der Legedarm verkürzt und  zurückbildet und die Henne das Legen vorübergehend einstellt, um Proteine für die Federbildung zu sparen.

Mauser und Eier legen schließen sich somit aus, und die Hennen beginnen erst nach Abschluss der Mauser wieder mit dem Legen.

 

Während der Mauser benötigen die Hühner ein Futter, dass ausreichende Mengen an Methionin enthält, um das Gefieder wieder aufbauen zu können, da die Federn neben Cystein zu einem Großteil aus dieser schwefelhaltigen Aminosäure gebildet werden.

Nur ein ausreichender Gehalt an Methionin wird eine schöne, breite und gesunde Feder hervorbringen.

Ein Mangel an Methionin im Futter während der Mauser führt zu Spalt- und Drehfedern und zu schmalen Federn mit Schilf. Davon sind hauptsächlich die Deckfedern als der Hauptbestandteil des Federkleides betroffen.

Die Äste der Federfahnen sind bei den Deckfedern durch Bogen- und Hakenstrahlen fest verbunden, um die Schwingen und Steuerfedern zu festigen. Den Flaumfedern, die unmittelbar der Haut anliegen, und der Wärmeisolation dienen, fehlen diese Häkchen.

 

Bei den meisten Hähnen ist das Federkleid stärker ausgeprägt als bei den Hennen und oft auch bunter. 

Sie brauchen noch mehr Proteine als Hennen, nicht nur während der Mauser. Ein Futter mit einem hohen Proteingehalt von über 23% unterstützt die Federbildung optimal.

 

Unser Tipp:

Wir füttern bei unseren Hähnen ausschließlich Garvo 723 Rasse Hähneglückpellet mit 23,3% Rohprotein und 4,48 g Methionin / kg ab der 10. Woche. Bei diesem Futter liefert die enthaltene Bierhefe das wertvolle Methionin.

Auch stark mausernden Hennen kann man mit diesem Futter die Mauser erleichtern. Ein reines Körnermischfutter erreicht zumeist nur einen Proteinanteil von ca. 10 %, was in der Mauser unweigerlich zu einem Mangel führt. Mischt man ein Futter mit hohem Proteingehalt mit Getreide, senkt man dadurch automatisch den Proteingehalt, und verringert somit die Wertigkeit des Futters. Mit GarvoCyme (mit einem Rohproteingehalt von 41,5%, und wertvollen B-Vitaminen) steht uns während der Mauser noch lebende Hefe mit allen Vitalstoffen zur Verfügung, um die Mauser zu beschleunigen, und jedes Futter aufzuwerten.