'Biofilm ist kein Video über Naturschutz'

Biofilm ist eine zumeist unerkannte und oftmals unterschätzte Gesundheitsgefahr in der Geflügelhaltung.

Ablagerungen in den Tränken, die aus einer Schleimschicht mit Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilzen, Protozoen oder Algen bestehen, stellen ein großes Hygienerisiko dar, denn sie gehen mit einer enormen Keimbelastung des Trinkwassers und somit  einer Gesundheitsgefährdung für die Tiere einher.

Daher ist es besonders wichtig, die Tränken täglich gründlich zu reinigen, und den Biofilm zu entfernen.

Gerade Geflügel reagiert besonders empfindlich auf verkeimtes Wasser, und so können über das Trinkwasser schnell Keime von einem auf das andere Tier übertragen werden. Zumal die meisten Infektionen, auch des Atemsystems, über den Magen-Darm-Trankt verbreitet werden.

Der Biofilm bildet sich aus Mikroorganismen, die in einer von ihnen gebildete Schleimschicht eingebettet sind.

Biofilme sind in der Natur ubiquitär, und bei 60 % aller bakteriellen Infektionskrankheiten schützen sich die Erreger durch die Bildung von Biofilmen vor dem Immunsystem ihrer Wirte.

Der Eintrag von Futtermitteln in die Tränken fördert die Entstehung von Biofilm, daher sollte es ein Ziel sein, die Hygiene der Tränken bestmöglich zu optimieren. Dazu zählt zum einen eine tägliche, gründliche Reinigung der Tränken, evt. unter Zusatz eines Desinfektionsmittels, oder Wechseltränken, wobei die Tränken einen um den anderen Tag gewechselt werden, während die nicht verwendeten Tränken über 24 Stunden getrocknet werden.

Eine vorbeugende Behandlung des Wasser mit Wasserdesinfektionsmitteln oder pH-stabilisierenden Präparaten ist so in der Regel nicht nötig. Denn jede Chemikalie belastet auch wieder den Organismus des Tieres.

Durch Säurezusatz (z.B. in Form von Essig) kann man das Problem Biofilm nicht lösen.